Dem Gelehrten Ibrahîm Ibn Adham wurde folgende Geschichte angedichtet: Einst soll ihm diese Frage gestellt worden sein: „O Abû Ishâq! Wir bitten Allâh oft, doch erhört Er unsere Bitten nicht?“ „Eure Herzen sind durch zehn Dinge gestorben!“ antwortete er. „Welche Dinge sind es?“ wurde er gefragt. Er gab zur Antwort:
„Ihr erkanntet Allâh, doch kamt ihr eurer Pflicht ihm gegenüber nicht nach! Ihr behauptet Seinen Propheten zu lieben, aber unterlasst seine Sunna! Ihr lest den Qurân, aber praktiziert ihn nicht! Ihr behauptet, der Satan sei euer Feind, doch ihr handelt ihm nicht zuwider! Ihr speist von Allâhs Gaben, aber dankt Ihm nicht! Ihr bezeugtet, dass das Paradies wahr ist, unternahmt aber nichts dafür! Ihr bezeugtet, dass die Hölle wahr ist, floht aber nicht davor! Ihr bezeugtet, dass der Tod wahr ist, traft aber keine Vorbereitung dafür! Ihr beschäftigt euch mit den Mängeln der Anderen und vergaßt darüber eure eigenen! Ihr begrubt eure Toten, doch zogt ihr keine Lehre daraus!“ (Anm. d. Lektors: Diese bekannte Geschichte wird von einem schlimmen Lügner überliefert: Abdullâh Al-Dschuwaibârî, er erfand zahlreiche Hadîthe)
Diese Überlieferung erzählte ich einem jungen Mann, der sich mit derselben Frage an mich gewandt hatte. Dieser Junge hatte damals eine rote Blume in seiner Hemdtasche stecken. Als ich ihn danach fragte, sagte er verwundert: ''Weißt du denn nicht, dass heute der Tag der Liebenden ist?! Ich bekunde so meine Gefühle und beteilige mich so am Fest.'' Wie bedauerlich ist doch dieser Junge! Frag einmal die Lehrerinnen, die junge oder auch ältere Mädchen unterrichten, ob und wie sie die Symbole dieses Fests tragen und wie sehr sie sich über diesen Tag freuen obwohl wir ihnen immer wieder davon abraten. Sehr oft hören wir von den roten Blumen, von der gegenseitigen Beschenkung, von den bemalten Gesichtern und von den heimlichen Liebesnächten, die zum Wesen dieser Feierlichkeit gehören.
Wir alle wissen, dass der Westen an diesem Tag die „rote“ Liebe feiert, an diesem Tag werden Keuschheit, Scham und Reinheit entehrt und Eifersucht, Ehre und Tugend beiseitegelegt.
An diesem Tag werden Liebesgrüße verschickt – die teilweise eher tierischer Natur sind – sie werden verführerisch geschrieben und man trifft sich aufs Geratewohl.
Du bist kein Mann, wenn du der „Mannespflicht“ nicht nachkommst, sei’s auch im Verbotenen! Du bist kein wahrer Mann, wenn du nicht nach einer Freundin suchst, der du eine Rose und eine „rote“ Nacht schenkst.
Wer seiner Freundin, Ehefrau oder Kolleginnen keinen frohen Valentinstag wünscht, der ist kein Gentleman!
Es ist jedem bekannt, wer der Bischof Valentin, der Namensträger dieses Fests, war. Er wurde am 14. Februar 270 n.Chr. hingerichtet und seit diesem Tag wird er als Heiliger bezeichnet.
Er opferte nämlich seine Seele für die Christenheit – wie die Christen behaupten – und sorgte sich um die christlichen Liebenden. Aus diesem Anlass feiern die Christen diesen Tag.
Aus westlicher Sicht ist dieses Fest der Tag der tierischen Triebe und des Geschlechtsverkehrs. Zu diesem Anlass werden laut einigen Zeugen mancherorts alle Maßnahmen ergriffen, die für einen sicheren Geschlechtsverkehr Gewähr leisten: In den Schulen, Hochschulen, öffentlichen Parks und in Einkaufszentren und an Orten, wo sich Liebende einfinden könnten, stellt man Kondome zur Verfügung, um eventuellen Krankheiten und Schwangerschaften vorzubeugen.
Es gibt sogar Menschen, die die Aufgabe der Finanzierung solcher Maßnahmen gerne auf sich nehmen.
Wie erlauben sich die Muslime, dass sich solch ein Fest bei ihnen einschleicht?! Wie trauen sie sich, diesen Tag zu feiern?! Warum beteiligen sich die Muslime sogar an diesen Feierlichkeiten?! Sie sind doch unsere Brüder und Schwestern, unsere Söhne und Töchter und unsere Schüler und Schülerinnen, die dazu erzogen werden sollten den Propheten zu lieben und in Ehre, Reinheit, Würde und Tugend zu leben.
Warum feiern die Studenten und Studentinnen diesen Valentin?! Weil er sich für das Christentum opferte?! Oder weil er sich für die Liebenden sorgte?!
Der Scheich Ibn Taimiya sagte dazu: „Die Feste gehören zum Wesen der Religion und zu den religiösen Riten, über die Allâh sagt: „Für jede Gemeinschaft haben Wir einen Ritus festgelegt, den sie (zu) vollziehen (haben)“ (Sûra 22:67) Wie etwa die Gebetsrichtung und das Fasten, daher gibt es keinen Unterschied zwischen der Teilnahme an ihren Festen und der Befolgung ihrer religiösen Regeln. Ihre Feste zu feiern bedeutet ihren Kufr (unislâmischen Glauben) anzunehmen, denn die Feste gehören zu den augenscheinlichsten Riten der Religionen..''
Es handelt sich also um ein christliches und somit unislamisches Fest, das man nicht feiern darf. Jegliche Beteiligung an dieser christlichen Feierlichkeit, wie auch der Verkauf der damit verbundenen Symbole, sollte der Muslim daher unterlassen. Tut er es dennoch, leistet er Beihilfe zu unislâmischen nicht Allâh gefälligen Taten, unterstützt nichtislâmische Riten, ahmt die Nichtmuslime nach und bestätigt sie in ihrem Irrglauben, was bei Allâh sicherlich schwer wiegt.
Der Prophet bestätigte ja auch nicht die heidnischen Feste der vorislâmischen Zeit.
Anas ibn Mâlik berichtete: „Als der Prophet in Madîna ankam, feierten die Medinenser zwei Tage, an denen sie spielten. Er fragte: ''Warum diese zwei Tage?'' ''Wir pflegten in der vorislâmischen Zeit diese zwei Tage zu feiern'' war die Antwort. Da sagte ihnen der Prophet : ''Allâh ersetzte euch diese zwei Tage durch zwei Tage, die fürwahr besser sind, nämlich den Tag des Opferns und den Tag des Fastenbrechens.'' (Abû Dâwûd u. An-Nasâ'î)