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Der Glaube im Islâm - Teil 5: Das höchste Werk des Menschen ist der Glaube

Der Glaube im Islâm - Teil 5: Das höchste Werk des Menschen ist der Glaube

Das höchste Werk des Menschen ist der Glaube

Glaube ist das beste, was ein Mensch vollbringen kann. Abû Huraira berichtet, wie Al-Buchârî überliefert: „Jemand fragte den Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : „Welche Tat ist die beste?“ Er erwiderte: „An Allâh und seinen Gesandten zu glauben.“ „Und welche dann?“ „Der Dschihâd auf dem Wege Allâhs.“, jemand fragte: "Und dann?" Der Prophet antwortete: „Der fromm verrichtete Haddsch.“ (Al-Buchârî)
Heuchelei oder Überzeugung
Unter den Muslimen kann es solche geben, die aus Opportunismus, Angst oder Ähnlichem und ohne Überzeugung den Islâm "annehmen". Solche Menschen, die vorgeben, gläubig zu sein, werden als Heuchler (Munâfiqûn) bezeichnet. Diese stellen eine große Gefahr für die islâmische Gesellschaft dar, denn sie geben nach außen hin vor, an den Islâm zu glauben und verbergen vor den Menschen ihren Unglauben. Doch bei jeder Angelegenheit zeigen sie ihre Skepsis an den islâmischen Werten und Gesetzen. Der Islâm betrachtet sie als eine große Gefahr. Man kann sie aber nicht bestrafen, solange sie sich verbal zum Islâm bekennen. Diese Menschen sind an gewissen Merkmalen zu erkennen. Al-Buchârî überliefert uns den folgenden Hadîth, den Abû Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtet:
„Für den Heuchler gibt es drei Erkennungsmerkmale: Wenn er redet, lügt er; wenn er etwas verspricht, so bricht er sein Versprechen; und vertraut man ihm etwas an, so handelt er treulos.“
Darüber hinaus muss man auch von dem überzeugt sein, was man zu glauben vorgibt. Ansonsten ist dieser Glaube innerhalb der islamischen Weltanschauung wertlos. Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen, in denen der Glaube mit Unwissen, Unerforschbarem und Unbestimmtem gleichgesetzt wird, hat der Islâm eine völlig andere Vorstellung vom Glauben; die logischen Voraussetzungen einer auf Wissen basierenden Überzeugung müssen vorhanden sein, bevor man in den Islâm eintritt. Der Qurân hat im Laufe von ca. 13 Jahren in der Phase vor der Hidschra in seiner logischen Auseinandersetzung mit den Polytheisten Makkas diese Voraussetzungen ausdrücklich betont, indem er die Götzendiener auf Allâhs Wunder in der Schöpfung verwiesen hat. Diese wissenschaftliche und logische Methode ist entscheidend bei der Diskussion des Glaubens im Islâm. Der Glaube besteht also aus der festen Überzeugung von der islâmischen Religion im Herzen, sowie aus dem verbalen Bekenntnis.
Im Islâm spricht man von zwei Stufen des Glaubens:

- Allgemeine Grundlagen des Îmân (Îmân Mudschmal). Dies ist der einfache Ausdruck des Glaubens, von dem im Qurân und in der Sunna die Rede ist.
- Detaillierter Glaube (Îmân Mufassal), dessen Gegenstand die formalen Glaubensartikel sind. Das sind die sechs Grundprinzipien des Glaubens im Islâm: der Glaube an Allâh als einzigen Gott; an seine Engel; seine Bücher; seine Gesandten (Propheten); an den Tag des Gerichts und an die Vorbestimmung des Schicksals (Prädestination). Der Glaube nimmt die wichtigste Stellung in der islamischen Weltanschauung ein, weil alles Religiöse seine Basis hier findet: Deswegen hat der Qurân der Frage des Îmân besondere Bedeutung beigemessen.
Îmân steigt und sinkt
Zur Natur des Glaubens gehört es, dass er zu- oder abnehmen kann. Deswegen muss der Muslim immer auf der Hut sein; er muss seinen Glauben an den einzigen Gott immer wieder überprüfen und ihn stärken. Auf Allâh zu vertrauen und Ihn stets anzuflehen wird ihm dabei helfen. Allâh der Erhabene sagt: „Und Allah mehrt denjenigen, die rechtgeleitet sind, ihre Rechtleitung. Das Bleibende aber, die rechtschaffenen Werke - sie sind bei deinem Herrn besser in der Belohnung und besser als Rückkehr.“ (Sûra 19:76)
„Diejenigen, zu denen die Menschen sagten: "Die Menschen haben (sich) bereits gegen euch versammelt; darum fürchtet sie!" - Doch da mehrte das (nur) ihren Glauben, und sie sagten: "Unsere Genüge ist Allah, und wie trefflich ist der Sachwalter!“ (Sûra 3:173)
„Wenn eine Sura (als Offenbarung) herabgesandt wird, dann gibt es unter ihnen manche, die sagen: "Wem von euch hat dies(e Sûra) seinen Glauben vermehrt?" Was nun diejenigen angeht, die glauben, so hat sie ihren Glauben vermehrt, und sie freuen sich über die frohe Botschaft.“ (Sûra 9:124)
„Er ist es, der die innere Ruhe in die Herzen der Gläubigen herabgesandt hat, damit sie in ihrem Glauben noch an Glauben zunehmen. Und Allah gehören die Heerscharen der Himmel und der Erde. Und Allah ist Allwissend und Allweise.“(Sûra 48:4)
„Wir berichten dir ihre Geschichte der Wahrheit entsprechend. Sie waren Jünglinge, die an ihren Herrn glaubten und denen Wir ihre Rechtleitung mehrten.“ (Sûra 18:13)
Und denjenigen, die rechtgeleitet sind, mehrt Er die Rechtleitung und verleiht ihnen ihre Gottesfurcht.“ (Sûra 47:17)
Wir haben als Wächter des (Höllen)feuers nur Engel eingesetzt, und Wir haben ihre Zahl nur zu einer Versuchung gemacht für diejenigen, die ungläubig sind, damit diejenigen Überzeugung gewinnen, denen die Schrift gegeben wurde, und damit diejenigen, die glauben, an Glauben zunehmen, und damit diejenigen, denen die Schrift gegeben wurde, und (auch) die Gläubigen nicht zweifeln und damit diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist, und (auch) die Ungläubigen sagen: "Was will denn Allah damit als Gleichnis?" So läßt Allah in die Irre gehen, wen Er will, und leitet recht, wen Er will. Aber niemand weiß über die Heerscharen deines Herrn Bescheid außer Ihm. Und es ist nur eine Ermahnung für die Menschenwesen...“ (Sûra 74:31)
Und als die Gläubigen die Gruppierungen sahen, sagten sie: „Das ist, was Allah und Sein Gesandter uns versprochen haben; Allah und Sein Gesandter sagen die Wahrheit.“ Und es mehrte ihnen nur den Glauben und die Ergebung.“ (Sûra 33:22)
Der Dschihâd auf dem Wege Allâhs Sache gehört zum Îmân
Der Dschihâd auf dem Wege Allâhs ist Teil des Glaubens. In diesem Sinne versteht man den Begriff „auf dem Wege Allâhs” oder "um Allâhs willen" als einen sehr weiten und umfangreichen Begriff für Menschlichkeit und Wohltaten, ein wesentlicher Bereich dieses Begriffs bleibt natürlich der Kampf für die Sache Allâhs. Von Abû Huraira wird dieser Hadîth berichtet, der den hohen Rang dieser Tat verdeutlicht:

Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat gesagt: „Allâh garantiert demjenigen, der für die Sache Allâhs auszog, und den einzig der Glaube an Allâh und seine Propheten dazu veranlasste, dass Ich ihn mit dem errungenen Lohn oder der Beute heimkehren lasse, oder ihn ins Paradies eingehen lasse. Würde es meine Umma nicht in Bedrängnis bringen, zöge ich mit jedem Stoßtrupp aus und wünschte mir, für die Sache Allâhs getötet und wiederbelebt, erneut getötet und wiederbelebt und abermals getötet zu werden." (Al-Buchârî)

Der Glaube im Islâm - Teil 4: Einige Bestandteile des Imân

Der Glaube im Islâm - Teil 6: Die Glaubensartikel nach islâmischer Auffassung

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